dimanche 7 décembre 2014

Naturnah - Kulturfern

Unsere Heimat in Frankreich, das Departement Haute Saône in der Region Franche Comté, ist Bauernland. Landwirtschaft, Viehzucht und Forstwirtschaft wo man hinguckt. Sanfte, hügelige Landschaften, kleine hübsche Dörfer – schmiegen sich wie im Dornröschenschlaf – an Hügel und Wälder. Viel Platz haben Menschen und Tiere. Darum komme ich auf naturnah und kulturfern. Nicht dass wir uns beklagten. Es gefällt uns sehr. Der kleine Wehmutstropfen ist einfach das kleine Kulturangebot.
 



Nun als Städterinnen waren wir bis anhin näher der Kultur und Basel hat unglaublich viel zu bieten. Wir freuen uns jedes Jahr auf die zwei Hauptereignisse. Dies wäre im Oktober das Jacques Brel Chanson-Festival mit tollen Konzerten. Jacques Brel war auf der Durchreise einige Male in Vesoul. Seither ranken sich tolle Geschichten um den belgischen Sänger. Schliesslich schrieb er das Chanson Vesoul, das fulminant von allen Unorten erzählt, die der Sänger nicht besuchen wollte! Das zweite Ereignis im Februar ist das Asiatische Filmfestival. 75 Filme aus ganz Asien werden angeboten. Viele Regisseure sind dabei und während 7 Tagen wird im Mulitplex von morgens um 10h bis nachts um 12h wunderbare Filme gezeigt. Erwähneswert ist auch das Theater Edwige Feullière, ein reines Gastspieltheater. Die Direktorin, Charlotte Nessi, zeigt ausgewählte Theaterstücke, Tanz und Musik, insgesamt ein tolles Programm für eine Stadt mit 19000 Einwohner. Wenn immer möglich nehmen wir diese kostbaren Möglichenkeiten war und laden unsere Batterien.
 
Und dann die Natur. Unglaublich beruhigend. Nichts aufregendes, französische Pampa,
einfach erholsam. Nette hilfsbereite und aufgeschlosse Menschen leben hier.



Ein idealer Ort mit Hunden zu leben. Im Moment ist zwar Jagdsaison. Da knallt es oft und die Wildtiere suchen bei uns Schutz. Also aufgepasst, nachts kann ich meine Damen nicht einfach so rauslassen, denn es hat überall Spuren und ich müsste mindestens eine Stunde warten, bis sie gefälligst wieder zurückkommen. Die Zäune müssen regelmässig kontrolliert werden, denn Wildschweine rammen sie brutal um und Füchse graben sich unten durch.

Chillen mit Mama, Laudes macht sauber

Am 25. November feiert Vesoul das Volksfest „La Sainte Cathrine“. Die ganze Stadt ist ein riesiger Markt, die Händler kommen aus der Gegend und auch aus anderen Departements. Kleider, Esswaren und selbst Viecher gibt es  zu kaufen, Hühner, Esel, Kühe, Pferde. Die jungen unverheirateten Frauen „ Les Cathrinettes“ basteln sich einen Hut, mit den wildesten Dingen dekoriert, und tragen ihn den ganzen Tag durch die Stadt. Doch, doch ein alter Zopf um zu zeigen: „Ich bin noch zu haben“!

 Les Cathrinettes
 
Unsere Demoiselles haben kürzlich wieder eine Katze überfallen. Sie befand sich im falschen Moment hinter dem ehemaligen Ziegenstall und konnte sich  nicht rasch genug über die Mauer retten. Was hatten sie davon: Beide Seiten übel zerkratzte Köpfe. Schlussendlich gelang es mir,  die Damen von der Katze wegzureissen. Im Haus bemerkte ich dann eine grosse Wunde an Laudes linkem Hinterbein . Ab zum Tierarzt und der tackerte der tapferen Heldin die Wunde zu. Seit 14 Tagen nun gilt Leinenzwang und täglich zweimal Verbandswechsel. Nur eben: Klein-Laudes versucht immer wieder ihre Wunde selber sauber zu halten, was dazu führte, dass ich nach 10 Tagen die Bostiches noch nicht rausnehmen konnte. Täglich spazieren Katzen in unseren Park und in den meisten Fällen können sie sich auf Bäume retten, zum Glück!
 
     Laudes mit Verband und Mama, hinten Holly


   Im 2. Stock in unserer Wohnung, das Sofa für die Whippets

    im Salon im Erdgeschoss


   Tessa und Judy machen auf Clown

   unsere Tessa nach der Traubenernte, die Wunde an der
    Nase verheilt, aber immer noch ohne Haare