Gestern habe ich mir mal wieder Überlegungen zur
Whippetzucht in Frankreich gemacht.
Seit 1968 besitze ich Whippets. Meinen Zwingernamen „Fleetwing“ habe ich1972 in der Schweiz eingetragen lassen. Ich hatte ab 1973 insgesamt 16 Würfe in den folgenden Jahren. Rein englische Whippets aus der Laguna/Dondelayo/Courthill-Linie. Mit
meinem Landeswechsel vor 8 Jahren liess ich den von der FCI eingetragenen Namen
nach Frankreich transferieren, damit ich hier auch einen Wurf machen konnte.
Dafür benötigte ich u.a. eine Wohnsitzbestätigung
für die Société Centrale Canine in Paris, eine Absicherung,
dass ich wirklich in Frankreich wohne.
Der "Club français du Whippet", in dem ich Mitglied bin, hatte keinerlei
Auflagen. Die Zuchttauglichkeit für alle Rassen) wird in Frankreich durch die Société Centrale Canine (SCC) organisiert. Eine Hündin wie auch ein Rüde, die man zur Zucht verwenden möchte, müssen eine „Confirmation“ bestehen, die von einem französischen Richter an einer französischen Hundeausstellung ausgestrellt wird. Das war in
meinem Fall eine Angelegenheit von 5 Minuten. Tessa
wurde auf dem Richtertisch gemessen, das Gebiss kurz kontrolliert und es wurde
festgestellt, dass sie einen Kopf,
vier Läufe und eine Rute hat. Zur Zucht benötigt man nur ein sg, was wirklich
von beinahe allen Hunden erreicht wird. Das einzig wirklich Wichtige ist die Grösse. Hündinnen müssen unter 49 cm
sein, Rüden dürfen bis 52 gehen. Man kann sich
gut vorstellen, wie schwierig es bei Grenzfällen.ist. Tessa wurde mit 46,5 "confirmé". 2013 an einer Ausstellung in Strassburg hat der Richter
ein besorgtes Gesicht gemacht, weil
er Tessa über 49 cm eingemessen hat! Man sehe den Spielraum!!!

Die "confirmation" von Tessa mit apte = zuchttauglich
Meiner Ansicht nach nimmt Frankreich im mitteleuropäischen
Raum noch immer eine Sonderstellung in der Whippetzucht ein.
Ich sehe viele kleine, feine, windspielartige Whippets. Was sich bei uns auf dem Kontinent und v.a. auch in
Skanidnavien durchgesetzt hat, gut gebaute substanzvolle und doch elegante
Whippets, ist in Frankreich ganz selten
zu sehen. Es gibt meiner Ansicht
nach zwei wirklich bekannte Zuchten eine im Süden und eine im Norden, die seit
Jahrzehnten gute Whippets hervorbringen. Beide haben ihren Typ gefunden und
über Jahre mit ihren typischen Whippets überzeugen können. Der Rest? Die französischen Züchter sind
überzeugt, dass sie sehr gute
Whippets züchten und es nicht nötig haben über die Grenzen zu gucken.
Im Club français du Whippet sind
57 Züchter eingetragen. Das sind
jedoch nicht alle, es gibt noch viel mehr, denn nicht "alle Züchter" sind Mitglied im "Club français du Whippet". Frankreich
ist mit 862 gemeldeten Whippets im 2012 an 4. Stelle in der Produktion hinter
Deutschland, Schweden und England. Doch können sich
nur die wenigsten der französischen
Whippets mit den Whippets aus Deutschland, England, Italien und Skandinavien messen. So geht
die Mehrzahl der französischen
Züchter nur an Ausstellungen in ihrem
Land. Der "Club français du Whippet", die französischen
Züchter und die Richter haben ihre eigenen Vorstellungen und sehen
keine Notwendigkeit strengere Regelungen einzuführen in der Zucht wie z.B. Wurfabnahmen,
Gesundheitsnachweis, Wesensprüfung.
Als mein Wurf 8 Wochen alt war, wunderte ich mich, dass
niemand von Club kam um eine
Wurfabnahme zu machen. Ich hätte die Welpen im Keller oder
auf dem Estrich aufziehen können, niemand hätte das bemerkt. In Frankreich
ticken die Uhren noch anders. Der Reformstau in der Politik setzt sich in der Kynologie tüchtig fort.
Ein anderes Problem ist einen guten und dauerhaften Platz für Welpen zu finden. Es ist die Regel, dass ein Paar berufstätig ist. Die Kinder sind in der „Crèche“ oder Schule und der Hund?
Den ganzen Tag alleine? Da ist es doch unvorstellbar einen Hund zu
halten, nicht wahr? Den täglichen Spaziergang von mindestens einer Stunde ist
nicht gegeben. Dafür hat man ja den Garten. Zum Glück habe ich gute Plätze
gefunden und einen guten Kontakt zu den
Besitzern behalten..
Leider ist es in Frankreich eine Gegebenheit eine Hündin vor
der 1. Läufigkeit zu sterilisieren. Dafür
nimmt man nicht einmal Kontakt zum Zücher auf. Sterilisation, wenn man nicht züchtet,
ist Routinesache. Zu meinem Schrecken haben das zwei Besitzer
im Alter von 7 Monaten. mit meinen Junghündinnen gemacht. Ich habe das mit unserer
Tierärztin besprochen und sie hat mir
bestätigt, dass es die beste Vorbeugung gegen krebsartige Mammatumore ist. Meine beiden Besitzer
hatten Angst, dass irgendwelche fremden Rüden in den Garten eindringen um
die Hündin zu decken. Immer noch werden
in Frankreich zu Sommerszeit viele Hunde ausgesetzt und auch sonst begegnet man
streunenden Hunden. Die Tierpension
ist teuer, den Hund will man jedoch nicht in die Sommerfrische mitnehmen.
Frankreich steckt tief in der Krise, das merken wir an allen
Ecken und Enden. Schade, äusserst schade für ein wunderbares Land, das wir sehr
lieben.
Die Krähen haben sich auf unseren Eschen - zum Glück ganz hinten im Park - niedergelassen und ziehen ihre Brut auf. Wir haben keine Freude. Sie haben es geschafft unsere Milane und Habichte zu verjagen. Wir haben nun eine grosse Sippe, die den ganzen Tag laut herumschreit. Wie werden wir die bloss wieder los! Laudes findet ab und zu einen Jungvogel, der aus dem Nest gefallen ist.
Immer noch ein Babyface hat unsere Laudes mit 18 Monaten

I
Hier müde vom Tag mit Tante Satie
Fette Wiesen mit Butterblumen auf unserer Prärie
Die Mädchen essen Gras
Pusteblume
Tessa bettelt
und hier Fleetwing's Hazelnut aka Rani im Sprung